Ukrainische Kulturinitiative

Aktivitäten.Sprache.Kultur.

Podiumsdiskussion in Leipzig-05.11.2024

Die Rolle der ukrainischen Diaspora in Deutschland und ihrer internationalen Partner (Deutschland, Polen und andere) bei der Unterstützung der Ukraine und der Ukrainer*innen.

Am 5. November 2024 fand in Leipzig eine wichtige Podiumsdiskussion statt, die die zentrale Rolle Deutschlands, Polens und der ukrainischen Diaspora bei der Unterstützung der Ukraine beleuchtete. Die Veranstaltung brachte Aktivisten und Vertreter der Zivilgesellschaft zusammen, die sich seit Jahren engagiert für die Ukraine einsetzen. Organisiert wurde das Event vom neu entstehenden ukrainischen Verein „Oseredok Leipzig“ (in Gründung), der sich der Förderung der ukrainischen Sprache und Kultur widmet, in Zusammenarbeit mit  „Bund ukrainischer Veteranen und Kriegsverletzter in Deutschland“ und dem Verein Deutsch-Ukrainische Zusammenarbeit „Feine Ukraine e.V.” aus Hamburg.

Die Veranstaltung begrüßte angesehene Aktivisten und Veteranen aus der Ukraine und Deutschland, darunter:

Hochkarätige Gäste und Redner

  • Julia Pajewska / Yuliia Paievska (Pseudonym Taira): Eine engagierte militärische Sanitäterin und Kommandantin der freiwilligen Einheit „Angels of Taira“. Sie leistete insbesondere in den Jahren 2018–2020 als Mitglied der Evakuierungseinheit des 60. mobilen Militärkrankenhauses bedeutende Beiträge.
  • Stanislaw Assejew / Stanislav Aseyev (Pseudonym Vasin): Ukrainischer Schriftsteller, Journalist und Menschenrechtsaktivist. Als Mitglied der ukrainischen Streitkräfte und des PEN Ukraine gründete er die „Justice Initiative“ und verfasste mehrere Romane, darunter „Ізоляція“, der ins Deutsche übersetzt wurde. Asejew arbeitete bis zu seiner Inhaftierung 2017 als Journalist im besetzten Donetsk.
  • Andrij Melnikow: Ukrainischer Soldat, der vor sechs Monaten aus russischer Gefangenschaft entlassen wurde und sich derzeit in einem Hamburger Krankenhaus befindet.
  • Lilia Ketler: Gründerin und Leiterin des Verbands „Ukrainische Veteranen und Familien in Deutschland – Veterans Germany UA“.
  • Petro Bokanov: Ukrainischer Militärseelsorger.

Die zweisprachige Moderation der Veranstaltung übernahm die Historikerin und Kulturmanagerin Irina Yaniv, die mit großer Sensibilität die Perspektiven der Teilnehmer miteinander verband.

Publikum: Die Zuhörer setzten sich aus Aktivisten ukrainischer Organisationen in Leipzig (wie Leipzig helps Ukraine e.V., Oberih e.V., Euromaidan e.V., Mitgliedern der Initiative Freundeskreis der Ukraine in Leipzig und der ukrainischen Kulturinitiative Leipzig), Wissenschaftlern, deutschen Kollegen und Ehrenamtlichen zusammen. 

Die Diskussion wurde musikalisch begleitet von der Aktivistin, Musikerin und Dozentin der Musikakademie Dnipro, Hanna Voitenko. Sie führte die ukrainische Nationalhymne sowie ukrainische Lieder auf, begleitet von dem ukrainischen Nationalinstrument – der Bandura.

Einblicke und Diskussionen

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch ein Grußwort von Olha Baumann, Gründerin und Leiterin von „Oseredok Leipzig“. Sie dankte den Teilnehmern und Gästen für ihr Engagement und betonte die Bedeutung der deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit. Svitlana Stammer vom „Bund Ukrainischer Veteranen und Kriegsverletzter in Deutschland“ richtete ebenfalls ein Dankeswort an die ukrainische Delegation und erläuterte die Ziele ihres Besuchs in Leipzig.

Bernd Karwen, Leiter der Leipziger Zweigstelle des Polnischen Instituts Berlin, begrüßte die Anwesenden und hob die langjährige Kooperation des Polnischen Instituts mit ukrainischen Künstlern, Filmemachern und Wissenschaftlern hervor. Diese Partnerschaft ermöglicht es vielen ukrainischen Künstlern, ihre Werke in Deutschland zu präsentieren.

Gemeinschaft für die Ukraine – Unterstützung über Grenzen hinweg

Die Gäste aus der Ukraine teilten ihre Erfahrungen und gaben Einblicke in die aktuellen Herausforderungen, denen die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen die russische Aggression gegenübersteht. Ein wesentlicher Teil der Veranstaltung widmete sich dem direkten Austausch zwischen dem Publikum und den Podiumsgästen. Besonders die Fragen zur besseren Unterstützung der Ukraine und zur effektiveren Kommunikation waren von großem Interesse.

Auf die Frage, wie die ukrainische Diaspora konkret helfen könne, antwortete Julia Pajewska: Entwickelt euch, verbessert euch, lernt etwas neues, schreibt Bücher, dreht die Filme„Erzieht eure Kinder richtig. Bringt ihnen die ukrainische Kultur und unsere Traditionen nahe, lehrt sie unsere Geschichte … aber bitte auf Ukrainisch! Denn das macht einen gewaltigen Unterschied.“

Genau dieser Gedanke bildet das Herzstück der Initiative „Oseredok Leipzig“, die sich der Bewahrung und Förderung der ukrainischen Identität in Deutschland verschrieben hat.

Information über die Veranstalter

Oseredok Leipzig e.V.i.G. (ehemalig dozwillia-leipzig) engagiert sich für die Förderung der ukrainischen Sprache und Kultur in Leipzig und organisiert regelmäßig kulturelle Veranstaltungen, Diskussionen und Konferenzen. Mit Bildungsangeboten für Kinder und Erwachsene in Leipzig unterstützt der Verein den Erhalt und die Förderung der Sprache und die Integration der Ukrainer in die Leipziger Gesellschaft. Auch der „Bund Ukrainischer Veteranen und Kriegsverletzter in Deutschland“ sowie die Organisation Deutsch-Ukrainische Zusammenarbeit „Feine Ukraine“ e.V. leisten bedeutende Arbeit: Sie fördern den Austausch und die Zusammenarbeit mit der deutschen Bundeswehr und unterstützen ukrainische Veteranen sowie deren Familien.

Diese Veranstaltung verdeutlichte einmal mehr die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Polen und der ukrainischen Diaspora. Gemeinsam können sie die Unterstützung für die Ukraine intensivieren und Brücken zwischen den Kulturen bauen. 

Wir danken für die Unterstützung Polski Institut Filial Lipsk / Polnische Institut Filiale Leipzig, Diana Pypenko für die Bildmaterialien

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